MILOEK
Militärökonomische Forschung und Lehre
Research and Courses in Economics of Defense
To my wife, my (academic & military) teachers, my family and my friends
Militärökonomik: Begriffsklärung 2
Während die Vermeidung von Verschwendungen wohl unstrittig ist, sind präzisere Beurteilungskriterien für Ressourcenzuteilungen bislang ohne Konsens. Beispielsweise scheitert das Pareto-Kriterium (nur solche Zuteilungen sind legitim, die keinen besserstellen, ohne einen anderen Akteur schlechterzustellen) an den unrealistischen Informationsvoraussetzungen → Tullock (1999).
Hier scheint die Verwendung von Gleichberechtigung und Existenzsicherung für reale Konstellationen angemessener. Schliesslich zeigt die bisherige Menschheitsgeschichte, dass soziale Marktwirtschaften wohl die überzeugendste Antwort auf knappe Ressourcen darstellen:
- Jedem soll zur approximativen „Marktfähigkeit“ verholfen werden.
- Im Rahmen von Privateigentum sowie regulierten Märkten kann der evolutionär bedingte Eigennutz des Einzelnen in den Dienst des Gesamtwohls gestellt werden.
- Aber eine soziale Marktwirtschaft ist kein Paradies: Krisen des Strukturwandels aufgrund
von technischem Fortschritt (→Weberaufstände) oder Fehleinschätzungen im Konkurrenzkampf
um neue Produkte, Verfahren oder Märkte (→New-Economy-Blase) gehören zwangsläufig
dazu.
Also: Der Markt hat nur häufig recht ─ gerade bei der Bewertung erprobter Produkte. Bei neuen Produkten / Verfahren besteht die Problematik des „Fluch des Gewinners“ (das Höchstgebot für eine Ressource basiert auf der grössten Überschätzung).
